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Universalist Church of Our Father
Universalist Church of Our Father

Universalist Church of Our Father, Innenplan
Universalist Church of Our Father, Innenplan


Die Universalistenkirche Church of Our Father (5)

13th and L Streets, NW
Erbaut 1882, abgerissen 1973

Die Church of Our Father war die erste Kirche der Universalisten in Washington, einer 1779 in den USA gegründeten liberal-protestantischen Glaubensgemeinschaft. In Washington selbst formierte sich die Universalistengemeinde erst 1867. Über ein Jahrzehnt lang hatte die Gemeinde kein eigenes Gebäude, sondern hielt ihre Gottesdienste und Versammlungen in der Lincoln Hall, im von Cluss erbauten Freimaurertempel oder in der Mezzerot Hall, die Cluss' Schwager Edward Droop gehörte, ab. Die Gemeinde, zu der "einige unserer respektabelsten Bürger" gehörten, begann mit den Bauplanungen für eine eigene Kirche im Jahr 1881. Das Gebäude kostete etwa 30.000 Dollar.

Für die Universalistenkirche an der Ecke 13th/L Streets, NW, verwendeten Cluss und Schulze den gleichen Innenplan in Form eines Amphitheaters wie für die Tabernacle Kirche. Die Räume für die Sonntagsschule lagen an einer Seite des Kirchenraumes und waren von diesem durch bewegliche Wände getrennt, die bei besonderen Gelegenheiten geöffnet werden konnten, um die Sitzkapazität des Kirchenraumes zu erweitern. Die Kirche war in einem gotischen Stil aus Ziegel und Stein erbaut und hatte Fenster aus buntem Glas, die, wie es in einem Zeitungsbericht heißt, "die Kirche perfekt machten, in ihrem Schmuck nicht zu auffällig, aber auch nicht zu schlicht.".

Nach dem Ersten Weltkrieg beschloss die Generalversammlung der Universalistengemeinden, die Idee einer nationalen Gedächtniskirche wieder aufzugreifen. In der Folge verkaufte die Washingtoner Gemeinde ihre Kirche im Jahr 1925 und zog schließlich wenig später in die neue National Memorial Church der Universalisten an der 16th Street.

Die ursprüngliche Church of Our Father wurde von der Third Church of Christ, Scientist, aufgekauft und diente dieser Gemeinde nahezu fünfzig Jahre lang als Kirche. Als sie 1973 in ein neues Gebäude an der Ecke 16th Street und I Street umzog, wurde die von Cluss entworfene Kirche abgerissen. An ihrer Stelle entstand ein Bürogebäude.

Der Baustil von Cluss beeinflusste das gesamte Stadtviertel. Am Abschnitt der K Street zwischen der 13th und der 15th Streets erbaute er zwei Schulen, (66) und (55), eine Reihenhauszeile mit fünf Einheiten (37), weitere Einfamilienhäuser, (39), (43) und (103), sowie ein Doppelhaus (78). Ganz in der Nähe standen außerdem ein Doppelhaus an der 14th Street (102) sowie ein Haus (80) und ein Hotel (18) an der 15th Street.

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